Ich würde gern dichten, so wie Keith Jarrett Klavier spielt.
Auf dem Weg aus den Vorhängen all meine Kraft zusammennehmen,
dann Platz nehmen im Lichtkegel, doch meiner wäre ja noch unverdient.
Freundlich vereinzelte Laute aus dem Publikum – die Nachtfahrt beginnt.
Herantasten, Anspielungen, Abstecken des Motivs,
dann sich versenken, nur um abzuschweifen, aber dann
zurückkehren, gezwungen werden ins Thema,
dem überstarken, nur ausliefern kann man sich ihm,
bis die Saiten erschöpft sind: vom Grollen, vom Singen, vom
Vibrieren:
erschöpft man sich vergisst, selbst stöhnend, singend, improvisierend
das Licht sieht am Ende des Tunnels,
das Ziel sieht und den Sinn.
So bearbeitete ich gerne das Wortklavier,
Innerstes nach außen kehrend,
Eis aufhackend für das Winterbad,
nackt im Schnee mich wälzend,
manchmal im Schrei, manchmal balancierend
auf der Nadelspitze eines heiligen Moments.
Warm auf beiden Seiten, gut gefüttert:
Wendemantel der lieben alten Wörter.